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Review: Da Vinci Code (dt. Sakrileg)

Da Vinci Code (dt. Sakrileg)
 
Autor: Dan Brown
Jahr:
ISBN:0385513224 (engl.)
3404154851 (dt.)

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Wertung: 5 von 7, interessanter Verschwörungsthriller


Inhaltsbeschreibung von Amazon:

Der Direktor des Louvre wird in seinem Museum vor einem Gemälde Leonardos ermordet aufgefunden, und der Symbolforscher Robert Langdon gerät ins Fadenkreuz der Polizei, war er doch mit dem Opfer just zur Tatzeit verabredet.

Eine Verschwörung ist immer noch das Schönste. Stimmt, wenn sie schriftstellerisch so überzeugend und raffiniert inszeniert ist, wie es dem Amerikaner Dan Brown in diesem Thriller gelingt. Genaue Recherchen an den Schauplätzen und penible historische Studien in Zusammenarbeit mit seiner Frau Blythe, einer Kunsthistorikerin, machen das umfangreiche Werk nicht nur für Historiker und Religionswissenschaftler, sondern gerade auch für ein großes Publikum zu einem echten Vergnügen.

Der Symbolologe Robert Langdon sitzt in der Klemme. Er gilt als Hauptverdächtiger im Fall Jacques Saunière, des ermordeten Direktors des Louvre, und gerät als solcher in die Fänge von Capitaine Bezu Fache, der als überaus gerissener Ermittler gilt. Saunière hatte im Todeskampf einen Hinweis auf Langdon gegeben. Mithilfe von Sophie Neveu, der Enkelin des Ermordeten, gelingt Langdon die Flucht. Beide sind der Überzeugung, dass Saunière vielmehr Informationen über eine Verschwörung des Opus Dei und der katholischen Kirche liefern wollte. Im Verlauf einer atemlosen Flucht von Frankreich nach England haben Langdon und Neveu knifflige Codes zu knacken, um Saunières Geheimnis zu lüften, der sich als Großmeister der Geheimorganisation Prieuré de Sion entpuppt. Auf ihren Fersen befindet sich nicht nur die Polizei.

(Ende Amazon)

Dan Brown landete mit diesem Buch einen echten Bestseller, wobei der Grundtenor in anderen Kritiken häufig in die Richtung "spannend aber trivial" geht. Es wurde höchste Zeit, sich seine eigene Meinung zu bilden!

Man kann über Dan Brown sagen was man möchte - er versteht es, interessante Themen aufzugreifen und Spannung zu erzeugen. Stilistisch ist das Buch keine Offenbarung. Die Cliffhanger am Ende vieler Kapitel gingen noch in Ordnung, aber dass Geschehnisse doppelt erzählt werden, hat mich gestört. Entweder man erzählt die Hintergründe in einer Rückblende oder im Dialog oder eins ergänzt das andere - aber bitte nicht doppelt.

Positiv überrascht hat mich, dass der ganze Roman gerade mal die Zeitspanne von einem Tag abdeckt. Das sorgt für Atemlosigkeit beim Lesen, ständig passiert etwas und die Ereignisse werden geschickt vorangetrieben. Im Mittelpunkt steht eine unglaubliche Verschwörungstheorie. Ob sie ein Körnchen Wahrheit enthält oder nicht sei dahingestellt, jeder Leser kann selbst in die Bibliothek gehen und die Fakten nachschlagen. Oder noch besser: einfach mal zum Handlungsort Paris reisen und die historische Atmosphäre auf sich einwirken lassen.

Mutig fand ich, wie stark die Rolle der Frau betont wird und wie sehr die Degradierung der Frauen in der Kirche angeprangert wird. Seltsamerweise gibt es darüber wenig Kommentare, es wird eher auf die Geheimbünde geschielt bzw. auf die "verschollenen" Teile des Alten Testaments.

Die Verschwörungstheorie hat mich etwas an die Tempelritter von Umberto Eco erinnert ("Das Focaultsche Pendel"). Vom literarischen Anspruch liegen natürlich Welten zwischen beiden Romanen! Eco geht tiefer, fordert mehr Aufmerksamkeit, überrascht und befriedigt den Leser, indem alle Puzzleteile zu einem homogenen Ganzen verwoben werden. Auf der anderen Seite ist Eco nichts für die breite Leserschar.

The da Vinci Code ist ein spannender Verschwörungsthriller, der den Leser nicht überfordert und ihm einige unterhaltsame Stunden beschert. Man sollte die angeblichen Fakten nicht für bare Münze nehmen, sie machen aber Lust, sich mit dem Thema noch ein wenig tiefer zu beschäftigen.

Juli 2006

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