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Wertung: 4 von 7 Zuviele Klischees, aber einige interessante Ideen. Andreas Brandhorst ist mir noch ein Begriff als ehemaliger Mit-Autor von Perry Rhodan. In den letzten Jahren war er hauptsächlich als Übersetzer tätig, jetzt haben wir den ersten Band aus einem eigenen Zyklus vorliegen. Zwei Machtblöcke stehen sich unversöhnlich gegenüber, die Allianz und das Konsortium. Über das Konsortium herrscht Valdorian, er ist bereits über 160 Jahre alt und sein natürliches Ende ist gekommen. Zellerfrischungskuren helfen nicht mehr und seine einzige Chance ist, Diamant zu finden, eine Frau die er einmal geliebt hat und die jetzt Kantaki Pilotin ist. Die Kantaki können durch die nichtlineare Zeit reisen und beliebige Entfernungen in kürzester Zeit zurücklegen. In Rückblenden wird erzählt, wie Voldorian sich in Lidia (sie nimmt später den Namen Diamant an) verliebt, sie verliert und wiederzufinden versucht. Diamant ist ein flüssig und spannend geschriebener Abenteuerroman mit einem interessanten Hintergrund. Die Charaktere bleiben leider zum größten Teil klischeehaft. Valdorian war mir von Anfang an unsympathisch und einige "Rettungen in letzer Sekunde" verleihen dem Buch zwar Tempo, machen es aber auch banaler. Die interessanteste Person ist zweifellos Lidia, sie wird von Selbstzweifel geplagt, sucht nach ihrem persönlichen Glück und macht sich Gedanken über die Beziehung mit ihren Eltern. Nicht verstanden habe ich ihre Beziehung zu Valdorian, was sie an ihm so anziehend findet. In weiten Teilen wird er als arrogant und machtbesessen beschrieben. Der gute Kern, den sie zu erkennen glaubt und hervorbringen möchte, bleibt verborgen. Gefehlt haben mir ebenfalls mutige Ideen und Visionen wie bei einem Neal Asher, John C Wright oder Alastair Reynolds. Vieles spielt sich an der Oberfläche ab ohne Tiefgang, wahrscheinlich hebt sich Andreas Brandhorst noch ein paar Sachen für später auf (wieso?). Achtung: Das Buch endet mit einem dicken Cliffhanger. Damit wird klar dass von Anfang an eine Serie bzw. ein Zyklus geplant war und das hätte man fairerweise auf den Umschlag mit raufdrucken können. (Gelesen im Mai 2004) Seite zuletzt geändert am 27.September 2006, um 22:14 |