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Wertung: 6 von 7 Wie auch seine Nachfolger meisterhaft geschrieben. Lyonesse - das ist ein Königreich auf den Älteren Inseln, die einst im Golf von Biskaya vor den Tagen König Arthurs lagen. Sie sind die Heimat von zehn - natürlich zerstrittenen - Königen, von Barbaren (den Ska), von Recken, Hexen und Zauberern, Ogern und Elfen. Jeder König will Herrscher über ganz Lyonesse, die Hauptinsel, werden, allen voran der ehrgeizige König Casmir von Lyonesse, der seinen alten Gegenspieler Aillas von Süd-Ulfland bekämpft, wo es nur geht. Die Inseln werden jedoch in ihrer Gesamtheit von den Ska bedroht, die als Herrenmenschen alle anderen Völker als minderwertig einstufen und entsprechend behandeln. Ein Glossar stellt jeweils Ska und Elfen detailliert vor - dies ist eine fein bis in die letzte Einzelheit herausgearbeitete Welt. Sie ist komplex, durchdacht und farbig geschildert. Die für Vance typischen Gestalten fehlen ebenfalls nicht: ehrgeizige und arglistige Herrscher, trickreiche Zauberer sowie verwegene Gesellen, die in erster Linie auf den eigenen Vorteil bedacht sind, nie aber derart in Schwarz und Weiß gezeichnet. Im Mittelpunkt stehen die Machtbestrebungen Casimirs. Sein Ziel ist es, die Krone von Lyonesse zu tragen und somit Herrscher über die ganzen Inseln zu werden. Allerdings ist er militärisch nicht stark genug, um diese Macht alleine an sich reißen zu können und sucht deshalb einen Bündnispartner. Dieser ist aber gar nicht leicht zu finden, weil derzeit eine Patt-Situation herrscht. Jeder Kampf an der einen Front würde die Feinde auf der anderen Seite der Grenze auf den Plan rufen und das jeweilige Königreich arg gefährden, also ist keiner bereit, mit Casimir zu kooperieren. Auch die Magier wollen ihn nicht unterstützen, weil sie eine Abmachung untereinander getroffen haben, sich aus weltlichen Dingen herauszuhalten. Allerdings sind sie untereinander zerstritten und vielleicht könnte sich jemand dazu überreden lassen, Casimir zu helfen. Parallel dazu entwickelt sich die Geschichte um Suldrun, der Tochter von Casimir. Sie wehrt sich gegen eine Verlobung und wird daraufhin von ihrem Vater in einem alten Garten gefangen gehalten. Eines Tages wird der Körper eines Mannes angeschwemmt, dem Prinzen eines verfeindeten Königreiches. Suldrun verliebt sich in ihn und plant mit ihm zusammen die Flucht... Diese Serie hat einfach alles: schöne Prinzessinen, mächtige Könige, viele Intrigen, Magier mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen, eine barbarische Krieger-Rasse und vieles mehr. Die Fantasie und die Einfälle von Jack Vance nehmen einen völlig gefangen und lassen die Welt vor den Augen des Lesers auferstehen. Kein Fantasy Fan sollte sich den Beginn dieser großartigen Trilogie entgehen lassen. Romanauszug On a dreary winter's day, with rain sweeping across Lyonesse Town, Queen Sollace went into labor. She was taken to the lying-in room and attended by two midwives, four maids, Balhamel the physician and the crone named Dyldra, who was profound in the lore of herbs, and by some considered a witch. Dyldra was present by the wish of Queen Sollace, who found more comfort in faith than logic. King Casmir made an appearance. Sollace's whimpers became moans and she clawed at her thick blonde hair with clenched fingers. Casmir watched from across the room. He wore a simple scarlet robe with a purple sash; a gold coronet confined his ruddy blond hair. He spoke to Balhamel. "What are the signs?" "Sire, there are none as yet." "There is no way to divine the sex?" "To my knowledge, none." Standing in the doorway, legs somewhat apart, hands behind his back, Casmir seemed the very embodiment of stern and kingly majesty, and indeed, this was an attitude which accompanied him everywhere, so that kitchen-maids, tittering and giggling, often wondered if Casmir wore his crown to the nuptial bed. He inspected Sollace from under frowning eyebrows. "It would seem that she feels pain." "Her pain is not so much, sire, as might be. Not yet, at any rate. Remember, fear magnifies that pain which actually exists." To this observation Casmir made no response. He noticed, in the shadows to the side of the room, Dyldra the crone, where she crouched over a brazier. He pointed with his finger: "Why is the witch here?" "Sire," whispered the chief midwife, "she came at the behest of Queen Sollace!" Casmir grunted. "She'll bring a wrack to the child." Dyldra only crouched the lower over the brazier. She threw a handful of herbs on the coals; a waft of acrid smoke drifted across the room and touched Casmir's face; he coughed, backed away, and departed the room. The maid drew hangings across the wet landscape and set the bronze lanterns alight. On the couch Sollace lay taut, legs outthrust, head thrown back, her regal bulk fascinating the attention of those who stood tending her. The pangs became sharp; Sollace cried out, first for pain, then for rage that she should suffer like a common woman. Two hours later the child was born: a girl, of no great size. Sollace closed her eyes and lay back. When the child was brought to her she waved it away and presently relaxed into a stupor. Seite zuletzt geändert am 17.March 2008, um 07:43 |