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Wertung: 5 von 7 Viel besser als der Vorgänger, aber der Detektivgeschichte geht zum Schluss ein wenig die Luft aus Marooned in Realtime ist der Nachfolger von Peace War. Man muss den Vorgänger nicht gelesen haben, aber es erleichtert das Verständnis an einigen Stellen. Die Kritik enthält kleine Spoiler zu Peace War weil einige Geheimnisse erst gegen Ende aufgelöst wurden - bitte nicht weiterlesen wenn ihr euch die Freude nicht verderben wollt! Die "Peace Authority" hatte mit den sogenannten "Bobbles" eine umwerfende Entdeckung gemacht. So eine Kugel kann durch nichts zerstört werden und die Zeit bleibt in ihnen stehen, die Menschen altern nicht. Da man zum Anfang noch nicht über die Natur der Bobbles Bescheid wusste, wurden einige Menschen 50 Millionen Jahre in die Zukunft versetzt. Im 21. und 22. Jahrhundert gab es dagegen viele Freiwillige, die mit dieser Technologie überschaubare Zeitsprünge machten um Forschungen anzustellen oder um auf wirtschaftliche Gewinne zu spekulieren. Wil Brierson wurde unfreiwillig in einer Kugel eingeschlossen und wacht in der Zukunft auf. Er war als Polizist auf der Jagd nach einem Kriminellen und muss sich jetzt neu orientieren. Nur wenige Menschen leben noch 50 Millionen Jahre in der Zukunft und jeder wird gebraucht, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Das spurlose Verschwinden der Menschheit zu Beginn des 23. Jahrhunderts ist eines der großen Rätsel. Polizisten sind eigentlich überflüssig, aber schon bald wird Wils Hilfe dringend gebraucht. Er soll einen mysteriösen Mord aufklären, der trotz aller Überwachungssysteme passiert ist. Dabei erhält er Unterstützung von einer alten Bekannten: Della Lu. Sie war 9000 Jahre im Weltall unterwegs und versucht, wieder ein Mensch zu werden. Können sie gemeinsam den Fall lösen? Marooned in Realtime hat mir besser gefallen als Peace War. Das Buch wirkt nicht so konstruiert, die Handlung bewegt sich in einem interessanten Rahmen und wird sehr spannend erzählt. Im Grunde haben wir es mit einer klassischen Detektivgeschichte zu tun, aber der Konflikt zwischen den Menschen aus den verschiedenen Jahrhunderten (Low Tech und High Tech) sorgt für genügend Zündstoff. Die Überlebenden sind in Gruppen gespalten, von denen jede ihre eigenen Interessen verfolgt. Über allem schwebt das Geheimnis um das Verschwinden (oder Aussterben?) der Menschen. Als SF Fan freut man sich über die vielen kleinen Ideen, die im Buch eingestreut wurden: Menschen, die mit Hilfe der Zeitsprünge die tektonischen Bewegungen der Erde beobachten oder Autons, die über die Menschen wachen und sie beschützen. Man kann schon sehen, in welche Richtung sich das Interesse von Vernor Vinge entwickelt. Es gibt bereits die "Dog Packs", die in Fire upon Deep eine große Rolle spielen werden, oder halb-intelligente Spinnen (Deepness in the Sky). Zwischendurch geht das Tempo etwas runter aber zum Ende hin steigert sich das Buch wieder bis zum spannenden Finale. Kein SF Fan sollte sich Marooned in Realtime entgehen lassen. Februar 2005 Seite zuletzt geändert am 31.December 2007, um 10:22 |