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Review: Replay - Das zweite Spiel

Replay - Das zweite Spiel
 
Autor: Ken Grimwood
Jahr:
ISBN:3453520106 (dt.)

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Wertung: 4/7 Die sehr gute zweite Hälfte rettet ein Buch, dass zum Anfang nur wenig überzeugen konnte.


Jeff Winston stirbt an einem Herzinfrakt - und wacht plötzlich wieder im Körper seines 18-jährigen Ichs auf, im Jahre 1963. Mit dem Wissen aus der Zukunft gelingt es ihm recht schnell, sich zurechtzufinden, doch irgendwann rückt der Zeitpunkt seines Todes näher. Wird er erneut sterben? Wenn ja, wie wird sein Leben das nächste Mal verlaufen?

Die erste Hälfte fand ich recht banal. Das Buch ist gut geschrieben, aber genau wegen Themen wie "Jugendlicher hat viel Geld und verändert sein Leben" oder "Jugendlicher kümmert sich einen Scheiß und hurt durch das Leben" wird die SF müde belächelt. In solchen Wohlfühlspekulationen lässt es sich gut schwelgen, wenn das Buch zugeschlagen wird bleibt davon aber nichts mehr übrig. Zuwenig erfährt man über die Motivationen, über die Gedanken von Jeff, der sich plötzlich in einer Zeitschleife wiederfindet. Spätestens nach 60 oder 70 durchlebten Jahren würde ich erwarten, dass er irgendwelche Schlüsse zieht oder dem Leser begreiflich macht, worin er jetzt den Sinn seines Lebens sieht. Dazu kommt, dass mich die Beschreibungen der 60er und 70er Jahre relativ kalt gelassen haben.

Ab der zweiten Hälfte wird es wesentlich besser. Es entwickelt sich eine rührende Liebesgeschichte, die mich zum Schluss sehr bewegt hat. Endlich erfährt man auch mehr über Jeff! Stellenweise gibt es zwar immer noch längere Passagen mit langatmigen Beschreibungen, aber Grimwood hat die Kurve bekommen.

Als ich mit dem Buch fertig war, ging mir die ganze Geschichte noch einige Tage durch den Kopf. Was würde "ich" machen, wenn ich plötzlich 25 Jahre zurück in die Vergangenheit geschickt werde? Wie könnte ich mich behaupten, was würde man anders machen, wie komme ich zu Geld? Für diese Denkanstöße bin ich dem Buch dankbar, weil sie in "Replay" realistisch geschildert sind und nicht auf "Tricks" beruhen. Die Lektüre selbst lässt mich etwas unbefriedigt zurück.

Ich bin mir sicher, dass das Buch viele Fans finden wird, insbesondere unter den Jugendlichen oder unter denjenigen, die die 60er und 70er Jahre hautnah miterlebt haben. Für mich persönlich bleibt unterm Strich zu wenig übrig, was ich mitnehmen könnte.

Oktober 2005

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Seite zuletzt geändert am 27.September 2006, um 22:16