Willkommen >> Buchkritiken >> NachTitel Slaughterhouse Five
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Wertung: 6 von 7 Vonnegut ist einmalig. Kurt Vonnegut verarbeitet in diesem Roman seine Erlebnisse während des zweiten Weltkrieges, wo er die Bombardierung und nahezu vollständige Zersöt Dresdens miterlebt hat. Daraus sollte man aber keine Rückschlüsse auf den Inhalt ziehen, denn der Roman entzieht sich einer normalen Genreeinteilung. Im Mittelpunkt steht Billy Pilgrim der die Fähigkeit hat, in der Zeit hin und herzuspringen, ohne es aber beeinflussen zu können. Er ist "unstuck in time", eine sehr merkwürdige Sache wodurch seine Lebensgeschichte nicht linear erzählt wird sondern unverhofft zwischen allen Lebensepochen gewechselt wird. Diese Fähigkeit hat einen gewaltigen Einfluss auf seine Lebensphilosophie, er weiß dass er die Geschehnisse nicht beeinflussen kann weil sie schon passiert sind (!), so dass der häufigste Satz lautet: "So it goes." In diesen drei Worten liegt eine Wahrheit, die Probleme gar nicht erst aufkommen lässt. Wieso sich Sorgen machen, wenn man es nicht ändern kann. Für sein eigenes Leben ist diese Philosophie vielleicht nicht die beste, aber man reagiert damit viel gelassener auf Situationen und Entscheidungen, auf die man keinen Einfluss hat - ich ertappe mich immer öfter dabei, wie ich genauso handle. Durch die Zeitsprünge liest sich das Buch wie eine Sammlung von Episoden, was der Atmosphäre aber keinen Abbruch tut. Ganz im Gegenteil, der Charakter Billy ist sehr ungewöhnlich und erlebt verrückte Sachen. Am merkwürdigsten ist die Episode, wo Außerirdische ihn entführen und mehrere Jahre in einen Zoo stecken. Durch die Manipulation der Zeit vergingen für die Menschen auf der Erde nur Millisekunden und keiner glaubt ihm. Ebenfalls sehr verrückt ist die Suche nach einem SF Autoren, der zwar sehr viele Bücher geschrieben hat aber trotzdem nahezu unbekannt ist. In manchen Szenen entdecken wir sogar Kurt Vonnegut selbst wenn er plötzlich sagt "Das war ich!". Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Das Springen in der Zeit funktioniert überraschend gut und Billys Charakter erhält eine ganz andere Dimension, weil sein ganzes Leben "gleichzeitig" sichtbar ist. Ein längerer Abschnitt beschäftigt sich mit einem interessanten Aspekt der amerikanischen Gesellschaft: wer kein Geld hat kann nicht auf eine Gemeinschaft aller Leute hoffen, die ebenfalls kein Geld haben. Stattdessen bekämpfen sie sich gegenseitig und versuchen, einen besseren Status zu erlangen. Je länger ich darüber nachdenke umso mehr macht diese Feststellung Sinn. In der Tat scheint es keine "alten Weisen" zu geben, die wenig Geld haben aber trotzdem anerkannt sind. Es regiert das Motto "wenn du so smart bist wie du denkst - wieso machst du dann nichts draus?" Nicht nur SF Fans werden ihre helle Freude an diesem Buch haben, ohne Einschränkungen empfehlenswert! Romanauszug All this happened, more or less. The war parts, anyway, are pretty much true. One guy I knew really was shot in Dresden for taking a teapot that wasn't his. Another guy I knew really did threaten to have his personal enemies killed by hired gunmen after the war. And so on. I've changed all the names. I really did go back to Dresden with Guggenheim money (God love it) in 1967. It looked a lot like Dayton, Ohio, more open spaces than Dayton has. There must be tons of human bone meal in the ground. I went back there with an old war buddy, Bernard V. O'Hare, and we made friends with a cab driver, who took us to the slaughterhouse where we had been locked up at night as prisoners of war. His name was Gerhard Müller. He told us that he was a prisoner of the Americans for a while. We asked him how it was to live under Communism, and he said that it was terrible at first, because everybody had to work so hard, and because there wasn't much shelter or food or clothing. But things were much better now. He had a pleasant little apartment, and his daughter was getting an excellent education. His mother was incinerated in the Dresden fire-storm. So it goes. He sent O'Hare a postcard at Christmastime, and here is what it said: "I wish you and your family also as to your friend Merry Christmas and a happy New Year and I hope that we'll meet again in a world of peace and freedom in the taxi cab if the accident will." I like that very much: "If the accident will." I would hate to tell you what this lousy little book cost me in money and anxiety and time. When I got home from the Second World War twenty-three years ago, I thought it would be easy for me to write about the destruction of Dresden, since all I would have to do would be to report what I had seen. And I thought, too, that it would be a masterpiece or at least make me a lot of money, since the subject was so big. But not many words about Dresden came from my mind then-not enough of them to make a book, anyway. And not many words come now, either, when I have become an old fart with his memories and his Pall Malls, with his sons full grown. I think of how useless the Dresden part of my memory has been, and yet how tempting Dresden has been to write about, and I am reminded of the famous limerick: There was a young man from Stamboul, And I'm reminded, too, of the song that goes: My name is Yon Yonson, Seite zuletzt geändert am 18.August 2006, um 19:13 |