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Review: Gateway

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Wertung: 6 von 7 Spannend und originell, etwas zu sehr auf den Höhepunkt orientiert so dass es zur Höchstwertung nicht gereicht hat.


Gateway ist eine Weltraumstation der geheimnisvollen Heechee, einer Alienrasse die vor vielen Jahren ihre Spuren auf der Venus hinterlassen hat und seitdem verschwunden ist. Auf Gateway gibt es viele kleinere Raumschiffe für 1 bis 5 Personen, deren Funktionsweise nicht ganz klar ist. Man weiß wie man einen Code eingeben kann, der das Raumschiff zu seinem unbekannten Ziel bringt, aber viele Details liegen im Dunkeln. Jede Reise ist gefährlich: wenn sie zu lange dauert reicht der Proviant nicht; der Treibstoff kann ausgehen und man weiß nicht, wie er nachgefüllt werden kann; das Zielsystem kann eine gefährlich strahlende Sonne sein; die Fauna auf den fremden Planeten ist alles andere als angenehm; ...

Die Erkunder werden "Prospektoren" genannt und Robinette Broadhead ist einer von ihnen. Im Gegensatz zu den meisten hat er Angst vor der Gefahr so dass er sich sehr lange nicht überwinden kann, überhaupt eine Reise anzutreten. Er verliebt sich in Klara, die ebenfalls davor zurückgeschreckt, eine neue Reise zu machen obwohl sie bereits 6 hinter sich hat. Abwechselnd werden die Erlebnisse von Rob geschildert und seine Sitzungen mit dem elektronischen Psychotherapeuten "Siegfried Shrink", in denen die Traumas seiner Vergangenheit in bester freudscher Tradition aufgearbeitet werden. Zwischendurch finden wir Anzeigen, Reports von abgeschlossenen Reisen und Ausschnitte aus den Vorlesungen des Astronomie Professors, die das Leben auf Gateway deutlich machen.

Gateway ist ein hervorragender SF Klassiker, der die Jahrzehnte gut überstanden hat. Man spürt die Stimmung auf der Raumstation und kann sich das Leben dort bildhaft vorstellen. Die Rahmenhandlung funktioniert sehr gut, jeder muss z.B. für den Aufenthalt bezahlen und wird dadurch mehr oder weniger gezwungen, Geld zu verdienen. Die Aussicht auf den "großen Gewinn" unter Abwägung aller Risiken ist nur allzu menschlich. Der Held mit dem weiblichen Namen "Robinette" ist kein strahlender Held sondern ein Mann, der nicht aus seiner Haut kann. Die Sitzungen mit Siegfried gingen mir zwischendurch etwas auf die Nerven, aber sie bringen gegen Ende einige überraschende Dinge zum Vorschein (und damit meine ich nicht die sexuellen Details). Ein sehr lesenswertes Buch, dass mit Beyond the Blue Event Horizon und zwei weiteren Bänden fortgesetzt wurde.

September 2004

Seite zuletzt geändert am 19.December 2006, um 23:41