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Wertung: 3 von 7 Über lange Strecken sehr träges Buch, dass nur seine Ideen weitergeben möchte. Das Schlussdrittel entschädigt für die Mühen zuvor. "Blicke Windwärts" ist ein "Kultur" Buch. Da dies meine erste Begegnung mit Iain Banks ist, war mit der ganze Hintergrund bis jetzt fremd, aber das sollte sich ändern. Die Handlung beginnt auf dem Orbitalplaneten Masaq'. Eine AI kümmert sich um die täglichen Routine Aufgaben und passt auf die Bewohner auf. Wir treffen unter anderem auf Kabe, einem großen, dreibeinigen Wesen, oder auf Ziller, ein bekannter Komponist der hier Zuflucht gesucht hat. Die Menschen (oder Lebewesen) führen ein recht sorgloses Leben und gehen mehr oder weniger interessanten Beschäftigungen nach. Weit entfernt macht sich Quilan auf den Weg, um sich mit seinem Artgenossen Ziller zu treffen und ihn zur Rückkehr zu überreden. Dies scheint aber nicht der wahre Anlass der Reise zu sein, aber mehr weiß vorerst nicht einmal Quilan selbst. Einen weiteren Nebenschauplatz stellen die Luftsphären da, in denen "Behemothauren" leben, sehr merkwürdige Lebewesen aber hoch entwickelt. Während wir in der ersten Hälfte des Buches darauf warten, dass Quilan auf der Orbitalstation ankommt, passiert sehr wenig. In sehr langen Dialogen, die zum Teil recht witzig sind, wird über den Sinn des Lebens philosophiert. Allerdings konnte ich nicht erkennen, was sie mit der eigentlichen Handlung zu tun haben und nach kurzer Zeit nervt das Geschwafel einfach. Auch die Beschreibungen über den Planeten tragen nichts zur Handlung bei und ermüden auf Dauer. Nach 2/3 wird endlich ein Sinn deutlich und von da an macht das Lesen auch wesentlich mehr Spaß. Im letzten Viertel findet man endlich all das, was man sich für das ganze Buch gewünscht hätte: eine interessante Handlung, Reibungen zwischen den Charakteren und natürlich einen richtigen Showdown. Dadurch fällt das Urteil über das Buch nicht ganz so vernichtend aus, aber wenn man noch keine weiteren Bücher von Iain Banks gelesen hat, dann rührt man nach dieser Lektüre so schnell kein zweites mehr von ihm an. Ich hoffe nicht, dass "Look to Windward" als Maßstab für sein gesamtes Werk dient, sonst könnte ich die ganze Aufregung um ihn nämlich nicht verstehen. Sehr schön und poetisch fand ich die Erklärung für den Titel des Buches, solche Beschreibungen hätten viel zur Atmosphäre des Buches beitragen können. Nur für eingefleischte Banks Fans empfehlenswert, alle anderen sollten lieber die Hände davon lassen bzw. nach dem 1. Kapitel die folgenden 8 überspringen. Seite zuletzt geändert am 31.December 2007, um 10:15 |