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Wertung 6 von 7 <endgültige Wertung wenn alle Geschichten gelesen wurden> (Reviews werden ergänzt sobald die einzelnen Geschichten gelesen wurden.) A Crime for Llewellyn handelt von einem unterdurchschnittlich intelligenten Mann, der noch nie eine Sünde begangen hat. Zumindest fast, denn er lebt unverheiratet mit einer Frau zusammen. Seine Welt bekommt einen Riss als seine Lebenspartnerin ihm gesteht, dass sie ein Heiratsdokument hat. Verzweifelt versucht er, irgendetwas zu machen um sein Selbstwertgefühl wieder zu stärken... Eine interessante und zum Ende hin packende Charakterstudie, die aus heutiger Sicht etwas nostalgisch wirkt. Im Zeitalter von Kredit- und EC-Karten gibt es bestimmt nicht viele Leute, die noch Schecks benutzen. Zum anderen haben sich die moralischen Vorstellungen geändert. Unverheiratet zusammenzuleben hat schon lange kein Stigmata mehr. Doch im Mittelpunkt, und damit bleibt die Geschichte zeitlos, steht ein Mensch, der einfach nicht aus seiner Haut kann und eine Enttäuschung nach der anderen erlebt. (6/7)
Durch Zufall treffen sich in A Touch of Strange ein Mann und eine Frau. Beide erwarten jemand anderen, und zwar eine Meerjungfrau bzw. einen Meermann (gibt es das Wort im deutschen überhaupt?). Diese außergewöhnlichen Wesen geben ihnen etwas besonderes und machen sie erst lebendig... Nett zu lesen und mit einem typischen Sturgeon Thema, aber auch schnell wieder vergessen. Mich stört etwas der Grundtenor, dass man unbedingt etwas besonderes erleben muss um selbst besonders zu werden. Diese Aussage ist nicht falsch, aber in ihrer Absolutheit unzutreffend. (4/7)
In The Graveyard Reader muss ein Mann seine Frau begraben, weiß aber nicht so richtig, wie er sich von ihr verabschieden soll. Auf dem Friedhof begegnet er einem Fremden, der ihn in das Geheimnis des Gräberlesens einweist. Jedes Grab erzählt die Lebensgeschichte der Person, die dort begraben liegt, und mit Geschick kann man alles offenbaren. Alles. Eine unheimlich gute Geschichte mit einem Protagonisten, der widerwillig sympathisch ist. Die Idee mit dem Gräberlesen ist einmalig und hält die Spannung bis zum Schluss. (7/7) Der Mann in The Man Who Told Lies muss eines Tages immer die Wahrheit sagen, was ganz schön schwer sein kann... Eine kurze aber interessante Geschichte mit Botschaft. (5/7) The Man Who Lost the Sea ist ein Stück Poesie, dass dahinfließt bis am Schluss ein winziges, explosives Detail hinzukommt. Es passiert nicht viel, eher eine Reflektion der Vergangenheit, aber man fühlt sich emotional mitgenommen und bleibt gefangen bis zum Ende. Die Geschichte ist hier online zu finden. (7/7)
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