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Motive: Raumschiffe und ?berlichttriebwerke * Galaktische Imperien * Zuk?nftige und alternative Geschichte * Roboter und Androiden
Wertung: 3 von 7 Sehr starker Beginn, zum Ende hin konnte ich mit dem Protagonisten nichts mehr anfangen; das ganze Spiel hat mich ebenfalls nicht überzeugt. Die Kultur ist Ian Banks Vision von der Zukunft. Menschen sind fast unsterblich und besitzen eine Physiognomie, die sich leicht an Umweltverhältnisse anpassen kann. Die Drüsentätigkeit lässt sich selbstständig steuern, um Eindrücke und Erlebnisse zu intensivieren. Natürlich gibt es auch intelligente Maschinen, alle besitzen eine eigene Persönlichkeit so dass sie tun und lassen können was sie wollen. Im Hintergrund wirken die "Gehirne" und steuern die Geschicke der Menschheit. Gurgeh ist ein Spieler. Seit Jahrzehnten hat er alle Spiele studiert und gilt selbst als einer der besten innerhalb der Kultur. Ihm ist langweilig und wird mit Hilfe vom "Kontakt" (den letzten Abenteurern innerhalb der Kultur) auf den Planeten Azad aufmerksam gemacht wo ein besonderes Spiel gespielt wird. Es geht nicht einfach nur um das Gewinnen oder Verlieren, alle politischen Positionen (vom Beamten bis zum Kaiser) werden so ermittelt. Man sagt, dass jemand, der gut im "Spiel" ist auch gut in der Realität zurecht kommt. Keine schlechte Idee und Gurgeh erhält die Erlaubnis, als Gastspieler teilzunehmen. Zuerst traut ihm keiner etwas zu, aber plötzlich wird er zu einer Gefahr für das bestehende System. Nebenbei muss Gurgeh erkennen, dass ihm seine "Kultur" eine Menge verschwiegen hat... Das Buch beginnt eindrucksvoll. Die Beschreibung der "Kultur" hat genau meinen Nerv getroffen, eine intelligente Variante unserer Zukunft mit gelangweilten und modifizierten Menschen, schalkhaften Robotern und gewaltigen Maschinengehirnen im Hintergrund. Ich habe mich ein wenig an John C Wright erinnert gefühlt, der mit Golden Age in eine ähnliche Richtung geht (wenn auch viel ausgeklügelter und intelligenter). Die Geschichte kommt ins Rollen als Gurgeh nach Azad aufbricht, um es mit dem Imperium im Spiel aufzunehmen. Der Mittelteil, in dem es um die Eigenheiten des Spiels und Gurgehs erste Erfahrungen geht, war für mich noch okay, aber dann wurde es immer langweiliger. Gurgeh scheint sich durch seine Erlebnisse auf Azad zu verändern, aber ich habe mich öfter gefragt, was wirklich in ihm vorgeht. Anstatt miteinbezogen zu werden in die Gedanken, darf man nur von außen beobachten. Die Gegenüberstellung Kultur vs. Imperium ist zwar interessant, hat leider aber nur für das Spiel eine Bedeutung und langweilt zum Ende. Auf der Plus Seite muss man anerkennen, dass das Buch sehr flott geschrieben ist und viel Potential gehabt hätte. Wenn ich mich aber jedes Mal so quälen muss, um von den wenigen Höhepunkten zu zehren, verzichte ich lieber auf Iain Banks. Juni 2005 Seite zuletzt geändert am 16.February 2009, um 16:20 |