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Wertung 4 von 7 Reine Unterhaltungsliteratur - nett, aber ohne Tiefgang Harry Dresden ist der einzige eingetragene Zauberer in Chicago. Er überlebt mehr schlecht als recht und hat ein Problem mit der Zauberer-Vereinigung. Der nächste inoffizielle schwarze Zauber wird sein letzter sein und ihn geradewegs auf den Friedhof bringen. Da passt es überhaupt nicht, dass gerade ein schwarzer Magier sein Unwesen treibt. Die Polizei bezieht ihn dank seiner übernatürlichen Fähigkeiten mit ein, aber die Untersuchungen gestalten sich als überaus schwierig. Schließlich gerät Harry Dresden selbst auf die Liste der Verdächtigen... Das Buch liest sich wie das perfekte Beispiel aus einem Schreiblehrgang: nimm einen Charakter, mit dem der Leser mitfiebert. Schicke ihn anschließend von einer ausweglosen Situation in die nächste. Harry ist ein Zauberer mit interessanten Seiten. Seine Fähigkeiten fand ich aber inkonsistent beschrieben. Manchmal setzt er sich spielend gegen viele Menschen durch, im nächsten Moment macht ihn eine rüde Gang fertig. Das gleiche gilt für die Situationen, die er bestehen muss. Wenn sich die absolut tödliche, ausweglose Gefahr auf einmal schnell auflöst, bin ich als Leser etwas ratlos. Weniger wäre hier mehr gewesen, besonders am Schluss. Mein größter Kritikpunkt liegt gar nicht so sehr am Buch, sondern eher am Genre: die Geschichte hat mich emotional nicht berührt und hinterlässt keine Spuren. Ein Zauberer ist natürlich nicht die klassische Identifikationsfigur, die einem im realen Leben weiterhelfen könnte, aber fähige Autoren schaffen es trotzdem, eine Brücke zu schlagen. Die Handlung hat diese Verbindung nicht hergegeben und somit bleibt ein gut geschriebener, letzten Endes aber belangloser Roman übrig. Februar 2007 << First Lensmen | Kritiken chronologisch | Triplanetary >> Seite zuletzt geändert am 20.August 2007, um 13:54 |